Gedicht 281-287 - scholz-manfred.de

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-281- „hilfreiche Intelligenz“

 

Der Elefant sagt, Karl bezweifele nicht meine Intelligenz,

ich sagte, dass du so viel verkennst.

Ich habe zwar manchmal so einen Tick,

doch immerhin studierte ich Physik.

 

Der Einstein, war wirklich en vogue,

die Realivität, die machte mich so froh.

Auch die Formel, E = m x c  Quadrat,

finde ich einleuchtend und sehr smart.

 

Mit Newton habe ich angefangen,

die Gravität habe ich fast übergangen.

Vieles war mir einfach nur profan,

das wuppte ich, mit viel Elan.

 

Zurzeit steht für mich nur fest,

ich muss viel leisten, für das GPS.

Die Satelliten sind mir sehr nah,

im Cyberkrieg sehe ich die Gefahr.

 

So ist die reine Theorie und Lehre,

nicht mehr das, was ich verehre.

Ich reduziere heute alles auf Vernunft,

es geht mir doch um die Zukunft.

 

So Karl, seit längerem ich kapiere,

es ist notwendig, dass ich marschiere.

Sie doch, ich bin sehr aufgeklärt,

denn das Handeln heute ist verkehrt.

 

Die Intelligenz und die Physik,

hilft allen wirklich nur ein Stück.

Mit allem kannst du auch gut sorgen,

leider kannst du damit auch morden.


-282- „die Kleinen helfen“

 

Der Elefant sagt, leider ist es nun geschehen,

ich kann wirklich nicht mehr sehen.

Ein Skarabäus ist so, wie ich glaube,

mir geflogen in das Auge.

 

Das ist wirklich ein Malheur,

es ist so, ich sehe klar nicht mehr.

Ich bat den Madenhacker, der sehr nett,

mache mir diesen Käfer schnell weg.

 

Der lebt doch nur auf Elefantenmist,

es ist nicht gut, dass er das isst.

Nun hacke diesen Skarabäus weg,

du hast dafür doch das Besteck.

 

Der Madenhacker war auch sehr geschickt,

der entfernte dieses miese Stück.

Als Elefant muss ich nun zugeben,

die Kleinen gehören doch zum Leben.

 

Als Elefant ist man doch angewiesen,

mal auf den Einen, oder mal auf Diesen.

Sehr große Kräfte sind mir angenehm,

doch sie nützen nicht, beim schlechten Seh`n.

 

Drum übe ich Freundschaft, mit den Meinen,

vor allem nunmehr mit den Kleinen.

Vereint in diesem komplexen System,

löst man am besten das Problem.


-283- „Philanthrop, wann?“

 

Der Elefant sagt, ich bekomme viel Lob,

man sieht in mir den Philanthrop.

Sie sagen, dass sie haben erkannt,

ich wäre anderen so zugewandt.

 

Ich finde es, es ist wirklich schön,

dass andere mich doch so seh`n.

Doch das ist kein Null-Summenspiel,

tatsächlich kostet mich das sehr viel.

 

Mir kommt nun manchmal der Verdacht,

so mancher es bequem sich macht.

Der denkt, der Philanthrop kann geben,

er aber macht sich ein schönes Leben.

 

Jetzt schaue ich genauer hin,

dass ich dabei nicht der Dumme bin.

Ist Anstrengung von mir nicht zu sehen,

dann sollen sie doch ihrer Wege gehen.

 

All was man tut, soll eingebunden,

kein Helfen für die Gesunden.

Der Sozialstaat kommt dort ins Wanken,

findet das Soziale keine Schranken.

 

Drum ist für uns nur eine Chance,

wenn alles bleibt in der Balance.

Das Abzocken von Philanthropen,

das machen allenfalls nur die Despoten.


-284- „kein Spekulationserfolg“

 

Der Elefant sagt, ich mit meinen Devisen,

durchlebe nur noch viele Krisen.

Das Ganze hat für mich so keinen Sinn,

mir fehlt das feeling für Gewinn.

 

Statt dass dauerhaft die Kurse steigen,

fingen sich die Kurse an zu neigen.

Statt Gewinn, der zu verbrauchen ist,

ist die ganze Sache Mist.

 

Im Gegenteil, ich muss jetzt finden,

das Portfolio ist am Verschwinden.

Mein Gefühl, das ist kein Frohlocken,

ich kann nicht, erfolgreich zocken.

 

So sehr ich mich auch bemühte,

auf dem Gebiet, bin ich die Niete.

Als Arbeiter in unserem System,

soll ich den Profanen nur nachgeh`n.

 

Das Einzige, was ich so erbe,

ist der Lohn für mein Gewerbe.

Man sagt, wir geben es dir,

das Geld, das dir gebührt, Hartz 4.


-285- „lebt bequem“

 

Der Elefant sagt, Karl bin ich nicht enorm?

Karl sagt, leider bist du nicht in Form,

bisher hielt ich auf dich die großen Stücke,

aber jetzt gleichst du, mehr einer Mücke.

 

Du hast dein Training nicht gemacht,

deine Muskeln sind daher erschlafft.

Dein Rüssel kann nicht fest zupacken,

die Kokosnuss kannst du nicht knacken.

 

Die Erdmännchen, die lachen sich schon weg,

und zollen dir keinen Respekt.

Sie wollten wählen dich zum König,

doch daran lag dir, offensichtlich wenig.

 

Das alles ist für dich doch nicht normal,

du sprichst fortwährend, von dem tiefen Tal.

Ich sage dir, wache endlich auf,

das nimmt doch einen bösen Verlauf.

 

Nimm etwas von dem Traubensaft,

mach etwas, was dir Kraft verschafft.

Ich denke an den Iron-Mann,

dieses Training bringt dich dann voran.

 

Nein, Karl, als Elefant lieb ich`s gemütlich,

am liebsten, tue ich mich am Essen gütlich.

Ein wohlgenährter strammer Bauch,

ist gut, der gefällt mir auch.

 

Als Karl sage ich es dir auf diese Weise,

bekommst du die Kuh nicht von dem Eise.

Das Enorm, das ist jetzt passee,

ein Faultier bist du, das tut weh.


-286- „falscher Liedtext“

 

Der Elefant sang immer wieder,

seine altbekannten Lieder.

Dabei das und auch mal dies,

da war wohl etwas von den Nazis.

 

Da er Jahrgang, ich weiß es nicht,

aber glaube es war um Mitte dreißig.

Doch die heute sind sehr schlau,

sofort sperrte man ihn in den Bau.

 

Da steht heraus aus altem Sumpf,

ein wirklich alter Nazistumpf.

Dem Liedersänger war nicht klar,

er ahnte nicht, er war Gefahr.

 

Man untersuchte seinen Lebenslauf,

man fand nichts richtiges, was darauf

hinwies, dass er ein System war braun,

man sagte nur, wir glaubens kaum.

 

Doch wieder war es angesagt,

dass nicht zu viel man sagt und fragt.

Selbst Lieder sind zu überdenken,

will man Verdacht nicht auf sich lenken.

 

Seitdem sucht er das Lied gut aus,

singt nur von Biene und der Maus.

Und hofft, dass er dabei  nicht stoppt,

sonst hat er wieder alles schnell verbockt.


-287- „Werteverfall“

 

Der Elefant sagt, ich bin nun sehr erschreckt,

so plötzlich habe ich`s entdeckt,

warum bei all dem Talk-Gesabbel,

die Welt ertrinkt im steten Trouble.

 

Ich sehe, es ist so viel wie`s geht,

der Maßstab völlig umgedreht.

Man spricht andauernd von den Werten,

doch man hilft dabei den Verkehrten.

 

Dies alles ist doch damit geboren,

das der Respekt zum Andern ging verloren.

Alles wird gleich und gleicher gemacht,

doch nur mit Autorität man etwas schafft.

 

Die Kinder heute, so stark auch dominieren,

selbst wenn sie krabbeln noch auf Vieren.

Sie sagen auch “klein gegen groß“,

was ist denn in den Gehirnen los.

 

Auch Schwule und die obszönen Paare,

behandelt man, als Prämiumware.

Was man als perverses Verhalten versteht,

ist leider heute up to date.

 

Da marschieren diese alternativen Gruppen,

wie obszön drapierte Puppen.

Es müsste sein, dass jeder flieht,

aber nein, es ist die Christopher Street.

 

Die Probleme entstehen aus den Werten,

besonders aus Autoritäten, den verkehrten.

Nun fällt mir ein, die alte Tante,

die sagte, da fehlt die klare Kante.