Gedicht 81-90 - scholz-manfred.de

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-81- „versucht es digital“

 

Der Elefant war bisher stets analog,

doch man ihn zum Umsteuern bewog.

Dein Potential ist heut zu schmal,

dir fehlt das Wahre, das heißt digital.

 

Das ja-nein algorithmische Gebaren,

musst du doch tun, um mitzufahren.

Der Schlüssel heute und der ist aktuell,

heißt digital und macht dich schnell.

 

Du kannst nicht bummeln nach Belieben,

im Zeitgeist ist nun jedermann getrieben.

Du sparst viel Zeit, heißt die Devise,

doch findest du, das macht auch müde.

 

Die digitale Welt hat dich erfasst,

es ist ein sehr komfortabler Ast.

Der Elefant sitzt lässig auf so einen,

und schlenkert digital mit seinen Beinen.

 

Doch er ist ein analoger Fleischkloß,

war für den digitalen Ast zu groß.

Das Digitale wurde bei ihm ungenauer,

der Elefant arbeitet seitdem beim Bauer.

 

Wir lernen, dass geändertes Verhalten,

Zeit braucht, um es umzugestalten.

Dem Elefanten kann man nicht sagen,

anders zu sein, da müsst ihr ihn fragen.


-82- „woher er kommt“

 

Der Elefant der hatte einen Wahn,

zu wissen, wie es zu allem kam.

Wie die Welt wohl ist entstanden

und wo es her kam, was vorhanden.

 

Was er hörte, es war der Knall,

aus dem entstand das Weltenall.

Und das trieb mit seiner Energie,

die Masse hinaus in die Peripherie.

 

Das Ganze ist ja wohl verständlich,

die Erweiterung geht ins Unendlich.

So wurde es erklärt, man sollte es begreifen,

ein Wissen, das gehört nur zu den Reifen.

 

Der Elefant der fragt, aber was bin ich,

ein Teilchen aus der Weltensicht?

Der Zufall soll bei mir sein, so unergründlich,

die Zeit hat es gemacht, meint man verbindlich.

 

Doch stell ich fest, ich bin zu kompliziert,

das Ganze hat jemand doch konfiguriert.

Es ist so geistvoll und gut ausgedacht,

das heißt, ich bin wohl prinzipiell gemacht.

 

Jetzt denk ich weiter und mein Elefantenhirn,

arbeitet gut verdrahtet hinter meiner Stirn.

Ich gehe nun in meinen Garten, und denke bei mir,

was soll es, ich trink erst einmal ein kühles Bier.


-83- „sucht den Himmel“

 

Der Elefant fand, es ist hier nicht schön,

den Weg zum Himmel will ich geh`n.

Ich will doch dieses ernst versuchen,

ich will ihn gehen, in vielen Stufen.

 

Ich weiß, das wird sehr schwer für mich,

auf solchen Weg steht man für sich.

Das bedeutet vieles zu ertragen,

vor allem, Schlechtes sich versagen.

 

Ich komme langsam dem Oben näher,

meine Einsamkeit wird laufend höher.

Auch vom Wohlbefinden, ich mich entferne,

auch vom Unsinn, den ich tat so gerne.

 

Meine Vorstellung von oberen Revieren,

muss ich, so glaub ich, revidieren.

Der Himmel ist doch sehr weit weg,

ich glaub, oben habe ich so keinen Zweck.

 

Schon weit da oben, war so meine Sicht,

so ungewohnt, ich verstand es nicht.

So habe ich mich zaghaft umentschieden,

und mich dem Sein der Erde neu verschrieben.

 

Doch geb` ich zu, es ist ein Phänomen,

zum Himmel rauf, ich muss ihn sehn.

Nur Erde mit dem kargen Lohn,

ist mir zu eng, der Himmel bleibt eine Vision.


-84- „muss stoppen“

 

Der Elefant der sagt, mit Nichten,

werde ich das Leben mehr verdichten.

Ich komme in dem Strom der Zeit,

doch immer stärker weg, und das zu weit.

 

Es ist für mich nicht überschaubar,

was alles ist und was nicht brauchbar.

Ich produziere zu viel, das im Akkord,

am Ende werfe ich das Meiste fort.

 

Ich denke was da all verschwindet,

an die Ressourcen, die das bindet,

was Bestehendes vernichtet, ramponiert,

so viele, haben das noch nicht kapiert.

 

Als Elefant habe ich es doch erkannt,

es muss mehr herrschen der Verstand.

Die Krankheit, immer größer und auch mehr,

ist ausgeufert und sie schadet schwer.

 

Die neue Sicht, heißt klar und Weise,

down schiften, mit der schnellen Reise.

Du wirst sonst merken immer stärker,

du schaffst zum Schluss den eigenen Kerker.


-85- „sein Spiegelbild irritiert“

 

Der Elefant verhielt sich ungezügelt,

bei seinem Blick war er gebügelt.

Im Spiegel sah er eine Figur,

die war das Grauen der Natur.

 

Er sagte, was ich da erspähe,

ich keinesfalls mich darin sehe.

Ich bin doch, glaub ich, schlanker,

nicht so ein aufgeblasener Kranker.

 

Doch das hin und her sich wenden,

das Spiegelbild konnte er so nicht beenden.

Sein Freund der Karl der sagte noch,

du Elefant, das bist du doch.

 

Der Elefant merkte sobald danach,

ich muss doch leben mit der Schmach.

Ich wollte drehen grazil die Pirouette,

muss eingestehen, ich verliere diese Wette.

 

Ich muss mich orientieren an den Andern,

ab morgen werde ich mit ihnen wandern.

Ich glaube, ich sehe es auch richtig,

für Karl ist wandern auch sehr wichtig..


-86- „macht Fehlinvestition“

 

Der Elefant, der hatte sein Geld investiert,

leider ist das Ganze sehr schnell abgeschmiert.

Die Geschäftsidee war wohl doch sehr gewagt,

danach hat ihn der Partner noch verklagt.

 

Wie konnte sein, dieses große Malheur,

wo kam das plötzlich alles her.

Der Karl, der hatte vorher schon gewarnt,

der sagte, deine Ratgeber haben sich getarnt.

 

Es sollte sein, dass man schleppt vom Norden,

den Eisberg, um für Afrika zu sorgen.

Das Wasser in der festen Form,

soll dort Rendite bringen, die enorm.

 

Doch leider war der Plan nicht gut,

das Eis verschwand in der Äquatorglut.

So ergaben sich nur hohe Defizite,

der Elefant galt fortan als Investor Niete.

 

So ist es, wenn das Gut verderblich,

dann ist man weg von dem gewerblich.

Und gilt dann dauerhaft als Offenbarer,

jetzt geht der Elefant als Staplerfahrer.


-87- „findet sich okay“

 

Der Elefant sagt, diese vielen Falten,

strafen mich zu einem Alten.

Es muss so sein, dass wichtig wäre,

ein jüngerer zu sein auf dieser Erde.

 

Ein Programm, wie heißt das Ding,

erfunden ist für mich, das Anti-Aging.

Ich sehe die Bilder, es interessiert doch sehr,

das ist ein - vorher, das andere ein - nachher.

 

Bild 1 zeigt, sie meinten wohl mich nicht,

das andere glatt, als wäre es gar kein Gesicht.

Nun bin ich hin und her gerissen,

versteh`, das finde ich beschissen.

 

Das Anti-Aging kann nicht erreichen,

dass die Jahre von mir weichen.

Mach ich es, mein Kern bleibt doch erhalten,

ich frag mich, der ist dann ohne Falten.

 

Drum find ich, ich bin Abbild meiner Zeit,

mit meinem Leben brachte ich es weit.

Für wen soll ich so blöd noch eiern,

als Gesamtkunstwerk könnt ihr mich feiern.


-88- „muss Abstriche machen“

 

Der Elefant hat vielen, vieles gepredigt,

er hat damit den Auftrag auch erledigt.

Die Worte waren groß und mächtig,

der Wiederhall war auch sehr kräftig.

 

Das alles war groß und interessant,

es ging um Verstehen und Verstand.

Es war so alles sehr richtig und auch wahr,

man stand selbst unverwundbar dar.

 

Doch Worte kommen und sie gehen,

die Zeit hat Wandel, bleibt nicht stehen.

Der Elefant war wichtig, so wie keiner,

doch die Ereignisse machten ihn kleiner.

 

Vieles, was er sagte, war verstehbar,

anderes im Zeitenstrom verwehbar.

So wird dem Elefanten zur wahren Einheit,

das Zeitereignis ist die Wahrheit.

 

Es muss sich abfinden der menschliche Geist,

die Richtung die die wahre Zukunft weist,

ist abzuwarten mit interessierten Streben,

das Gute anzustreben, ist zur Maxime zu erheben.


-89- „sucht Aufmerksamkeit“

 

Der Elefant, der sagte, ich bin müde,

das kommt davon, ich bin solide.

Ich sollte öfters einen richtig raushau`n,

das gäbe Lebenskraft, zum Stau`n.

 

Das solide Leben, das an mir so klebt,

bei Memoiren-schreiben sag ich, nichts erlebt.

So welke ich dahin, gar nicht bekannt,

mein Name ist nirgendwo genannt.

 

Zum Schluss bleibt mir nur der Affront,

dem muss gestalten, ich gekonnt.

Beim Juwelier in meiner Gegend,

da läuft das Geschäft doch sehr bewegend.

 

Da haue ich die Scheibe ein,

geh mit Verkleidung einfach rein.

Ich habe es gemacht, gut effektiv,

das alles ging auch gut, nicht schief.

 

Doch wieder wurde ich nicht gesehen,

das kann ich gar nicht mehr verstehen.

Ich gelte weiter blass und sehr solide,

wie immer bin ich wieder müde.


-90- „in Smartphone – Not“

 

Der Elefant, doch täglich mehr wahrnimmt,

mit meinem Leben, etwas so nicht stimmt.

Ich war doch früher im Geiste sehr selbstständig,

doch geraumer Zeit, benutze ich das Handy.

 

Getoppt noch durch ein Top-Smartphone,

muss ich nicht denken mehr, das ist der Lohn.

Die Augen und die rechte Hand,

ersetzen mir nun meinen Verstand.

 

Ich starre nur noch vor mich hin,

das Gehen ist gekoppelt mit dem Sinn.

Was habe ich gerad` getippt und aufgerufen,

beim letzten Mal, fiel ich über die Stufen.

 

Ich glaube die Aufmerksamkeit  ist perdue,

vieles sehe ich nicht, o` mon ami.

Es schläft das ganze Kopfgebilde ein,

vielleicht sag ich besser, Smartphone – nein.


 

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